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Mythos des sozialen Hundes

Sind Hunde schlecht sozialisiert, wenn Sie nicht bei jeder Hundebegegnung freundlich sind?

Vorab: NEIN!

Wir Menschen sind ja auch nicht asozial, wenn wir uns nicht jedem Fremden an den Hals werfen.

Hundehalter bekommen oft zu hören, dass ihr Hund „schlecht sozialisiert“ wäre, wenn sie für ihren Hund Kontakt mit fremden Hunden ablehnen.

Es fallen gemeine Sätze wie: „ach ist er unverträglich“? oder „haben Sie einen aggressiven Hund“?

Es schwimmt dabei der Vorwurf mit, in der Erziehung des eigenen Hundes versagt zu haben. Das erzeugte Gefühl: man erfüllt nicht die Erwartung einen uneingeschränkt und in jeder Situation freundlichen Hund zu haben.

Das „Totschlagargument“ bei der Forderung zum „spielen mit allen Hunden“ ist, dass der Hund doch ein Rudeltier sei.


Hunde sind zwar Rudeltiere aber auf Hundewiesen trifft sich kein „Rudel“, sondern fremde Hunde. Sind es mehrere Hunde die sich kennen, spricht man von einer Meute, nur bei Hunden die aus einem Familienverband stammen ist der Begriff „Rudel“ zulässig.

Hunde wissen nichts um die menschliche Definition von Sozialverträglichkeit. Sie sehen auch keinen Sinn dahinter mit fremden Hunden „spielen“ zu müssen. Ganz unter uns – ist das bei Menschen anders? Welcher Mensch mag schon jedem anderen Menschen etwas zu tun haben? Hier haben wir also einen höheren moralischen Anspruch an unsere Hunde als an uns selbst. Unsere Hunde sollen das tun, was wir selbst niemals tun würden – mit jedem fremden Menschen, ganz ohne Kennenlernphase gut Freund sein.



HUNDEBEGEGNUGEN BRAUCHEN MANAGEMENT!

Ein Hundehalter, der darauf hofft, dass der eigene Hund ohne jegliches Management und Führung durch seinen Menschen immer freundlich bleibt, nie in einen Konflikt gerät und uneingeschränkt hundespielwiesentauglich ist, hat eine realitätsfremde Erwartungshaltung an seinen Hund. Ausgeprägt ist dieses Verhalten meist bei Einzelhundehaltern. Sie meinen es gut aber die Folgen sind fatal.

Hundebegegnungen sind nur dann eine Bereicherung wenn die Vierbeiner Zeit haben einander kennen zu lernen und auch entscheiden dürfen welchen Hund sie mögen und welchen nicht.

Bevor man sich in Hundebegegnungen stürzt sollte man Folgendes tun: Ein sicheres Abbruchkommando trainieren, sich mit der Körpersprache von Hunden beschäftigen und sich einen realistischen Blick für die Bedürfnisse und Vorlieben des eigenen Hund aneignen.



SOZIALVERTRÄGLICHKEIT

Sozialverträgliche Hunde nähern sich langsam und respektvoll, sie laufen Bögen, sie geben anderen Hunden Raum und ziehen sich zurück wenn sie merken, dass der andere Vierbeiner keinen Kontakt wünscht.

Sie sind weder aufdringlich noch überdreht. Wer solches Verhalten seines Hundes zulässt, ist auch als Hundebesitzer alles andere als „sozialverträglich“. Die Sozialverträglichkeit des eigenen Hundes beginnt beim Besitzer und zwar mit der Einstellung niemanden belästigen zu wollen, sie bedeutet Neutralität des Hundes gegenüber seiner Umwelt und sie bedeutet Kommunikation unter Hundehaltern.



VERTRÄGLICHKEIT KANN MAN NICHT ANERZIEHEN

Man kann die Einstellung seines Hundes zu anderen Hunden nicht mit Erziehung verändern. Man kann ihm nicht anerziehen jeden fremden Hund zu mögen. Man kann niemals Charakter durch Ausbildung verändern.

Was man kann, das ist einen Hund zum Gehorsam zu erziehen, so dass man Hundebegegnungen moderieren und eventuell auch abbrechen oder ganz vermeiden kann.

Ein sozialverträglicher Hund ist ein Hund der Konflikten aus dem Weg geht, sie vermeiden kann. Keinesfalls aber ein Hund der mit allen anderen Hunden Kontakt sucht.

Auch ein Hund hat das Recht andere Hunde nicht zu mögen. Er hat das Recht auf seine Individualdistanz. Das macht ihn nicht zu einem „schlechten Hund“, ganz im Gegenteil.



Quelle: DOG News – Die Seite vom 12.05.2019

 
 
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